Schule in Wieren

Ein kurzer geschichtlicher Abriss

 

Eine Darstellung der Geschichte der Schule in und um Wieren ist undenkbar ohne Berücksichtigung der Forschungsergebnisse des Wierener Chronisten Walter Schröder. So stützt sich auch dieser Abriss auf die äußerst lesenswerten Arbeiten des Wierener Schulleiters (1959 - 1985).*

 

Die Geschichte „unserer“ Wierener Schule beginnt im Jahre 1962 mit dem Einzug in das heutige Schulgebäude an der Ernst-Rust-Straße. Doch zu diesem Zeitpunkt konnte der Ort bereits auf eine über 200-jährige Schulgeschichte zurückblicken. Nicht vergessen sollten wir die vielen Orte um Wieren, die heute ihre Kinder nach Wieren schicken, aber selber auf eine lange Schultradition hinweisen können, die zumeist mit dem Schulneubau in Wieren oder spätestens 1973 (Lehmke) endete. Über eigenständige Schulen verfügten früher: Bollensen, Ostedt, Kahlstorf, Drohe, Groß Pretzier und Lehmke. Diese Darstellung beschränkt sich jedoch auf die Schulgeschichte des heutigen Schulstandortes.

 

Die Küsterschule

Die Idee zur Einrichtung von Volksschulen hatte Martin Luther. Man liegt jedoch falsch, wenn man meint, dass es dem großen Deutschen darum ging, dass breiteste Schichten Lesen, Schreiben und Rechnen lernten. Als Mann des Glaubens ging es ihm darum, dass die Kinder den Katechismus, Gebete und Gesänge lernen. Da die Prediger diese Aufgaben nicht zusätzlich erledigen konnten, wurden Helfer gesucht. Man fand sie in den Küstern, die viele Gebete und Gesänge auswendig kannten. Der Unterricht fand im Wierener Küsterhaus statt, das damit zugleich zur „Schule“ wurde.

 

Die Dorfschule

Seit dem Jahre 1845 hatten die politischen Gemeinden die Schullasten zu tragen. An die Stelle der Küster traten mehr und mehr ausgebildete Lehrer. Das Lesen und Schreiben rückte auf den Lehrplan, später auch ein wenig Rechnen. Sport gab es noch nicht. Die erste wirkliche Schule Wierens (Mühlenstraße 8) war 1822 fertig geworden. Sie hatte Bestand bis 1888. Das nun errichtete neue Schulgebäude (Hauptstraße Nr. 4) wurde mehrmals erweitert und 1962 durch den Neubau in der Ernst-Rust-Straße ersetzt.

Die Aufsicht über die Schule oblag weiter den Geistlichen. Erst ab 1919 ging die Schulaufsicht an staatlich ernannte Schulräte über.

 

Die Mittelpunktschule

Zu Beginn der 60er Jahre standen Wirtschaft und Politik in Wieren vor dem Problem, dass immer mehr Menschen, die die Kriegswirren nach Wieren verschlagen hatte, wieder abzogen. Allmählich fehlten Arbeitskräfte. Die Attraktivität des Ortes musste gesteigert werden. In Wieren und den umliegenden Schulen wurden oft verschiedene Jahrgänge gemeinsam unterrichtet, was als rückschrittlich betrachtet wurde. Eine Schule musste her, von der man sagen konnte, hier finde Unterricht auf gleichem Niveau statt wie an den Schulen der Städte, in die es viel Neu-Wierener gezogen hatte.  Das Ergebnis war die Auflösung der kleinen Schulen und der Bau der „großen“ Schule in Wieren. Probleme gab es weiterhin, auch nach dem Bezug der neuen Schule. So musste der Schülertransport gesichert werden, es fehlte eine Turnhalle und es stand noch nicht fest, welche kleinen Schulen endgültig aufgelöst werden sollten. Aber die Schule hatte von Beginn an einen tatkräftigen Schulleiter, der, anfangs ohne Schreibkraft und Hausmeister, die dringendsten Probleme lösen konnte.

1975 wurde in Bodenteich die Orientierungsstufe eingerichtet, und seit 1977 besuchen die Wierener Hauptschüler die HS in Bodenteich. War Wieren als zentrale Schule für die Oberstufe geplant, so wurde daraus nun eine doppelzügige Grundschule mit Vorschule. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Die Vorschule wurde zwar aufgelöst, aber der Schule wurde der Schulkindergarten für die Samtgemeinden Bad Bodenteich, Wrestedt und Wieren angegliedert. Die Zweizügigkeit konnte weitgehend gehalten werden. Inzwischen wurden zahlreiche bauliche Maßnahmen ergriffen, um die Klassenräume und den Verwaltungstrakt auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Die „großartige neue Schule“ von 1962 ist in die Jahre gekommen.

  

Literatur: Schröder, Walter Von der Küsterschule zur Mittelpunktschule

                 Schröder, Walter Chronik Gemeinde Wieren  Wrestedt 1996

 

 

 

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.